Ausstellungseröffnung in AFTER THE BUTCHER Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst und soziale Fragen
Dachil Sado & Omer Alshaer, Nadira Husain & Mohebullah Nouri, Yaser Safi
Eröffnung: Freitag 8. Dezember 2017 ab 19 Uhr
Mit einer Performance von Dachil Sado & Omer Alshaer um 21 Uhr.
Ausstellung: 09.12.2017 bis 04.02.2018
Das Motiv der Reise, das Durchqueren unterschiedlicher Orte und Gesellschaften verbindet die Künstler*innen der Dezember Ausstellung A Journey Is Just A Journey bei after the butcher. Angelehnt ist der Titel an das Gilgamesh Epos, das Dachil Sado und Omer Alshaer mit ihrer Performance zur Eröffnung zitieren werden.
Seit März 2017 arbeiten Dachil Sado und Omer Alshaer, die sich in Berlin kennenlernten, gemeinsam an Performances. Alshaer hat seit Kindesalter gezeichnet und künstlerisch gearbeitet. Sado kam 2015 zur Kunst. Beide bringen ihre gemeinsamen Energien zusammen und lenken den Fokus in kollektiven Aktionen auf aktuelle gesellschaftspolitische Fragen. Als Material verwenden sie momentan Matratzen aus der Berliner Notunterkunft Mertensstrasse. Mit diesen Matratzen auf denen unterschiedliche Menschen gelegen haben, setzen sie ihre Körper in Bewegung und interagieren mit ihnen. Das veränderte Schaumstoffmaterial bleibt als Relikt dieses Prozesses in der Ausstellung zurück.
Yaser Safi erhielt zeitgleich mit Dachil Sado eine Residency für Künstler*innen im Exil der Lichtenberger B.L.O. Ateliers. Nachdem er in Damaskus in den 90er Jahren bereits als Künstler, mit Radierungen Anerkennung fand, begann er mit der Malerei ein neues Terrain für sich zu erobern. Seine Arbeiten referieren u.a. auch auf Berliner Künstler, mit Georg Grosz hat er sich beispielsweise schon in Damaskus auseinandergesetzt. Aktuell arbeitet er an Bildern über Kreuzberger Schaufenster, ihn interessiert daran das alltägliche. Er beobachtet z.B. merkwürdige ausrangiert anmutende Schaufensterpuppen und Modellköpfe, die Friseure und Perückenläden dekorieren und hält sie in einer Reihe neuer Drucke und Malereien fest.
Nadira Husain arbeitet ebenfalls in der Fläche, oftmals weitet sie den Prozess des Malens aber auch zu raumgreifenden Installationen aus. Nach ihrer gerade beendeten Einzelausstellung in der Berliner PSM Galerie, entwickelt sie mit ihrem Freund Mohebullah Nouri eine neue kollaborative Arbeit. Dabei wird es darum gehen die Reise und die zurückgelegten Strecken durch unterschiedliche Gesellschaften und Kulturen in ihr gemeinsames Werk zu übersetzen. Nouri ist als Schneider in Afghanistan tätig gewesen seit langem hat er ein Interesse an Mode und immer stärker auch an Kunst. Für ihre Kollaboration werden die beiden eine Serie von indisch-afghanischen Jeanshemden besticken, wobei Nouri den Zeichnungen Husains mit der Nähmaschine folgen, sie kreuzen und ergänzen wird. Das Ergebnis kann dann auch getragen werden.
Die Ausstellung A Journey is just a Journey ist von Bezirkskulturfonds Lichtenberg im Rahmen von HIER&JETZT – Residenzprojektes für Künstler*innen im Exil gefördert worden.