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Die Ausstellung OF LOVE sollte vom 22. August bis zum 13. November 2024 in der rk-Galerie, Kommunale Galerie Lichtenberg, stattfinden. Wir, die Künstler:innen und die Kuratorin, halten es für notwendig, die Absage und die Zensur unserer Ausstellung durch die rk-Galerie und das Bezirksamt Lichtenberg transparent zu machen.
BERICHT ÜBER DIE ABSAGE DER AUSSTELLUNG „OF LOVE“
Die Ausstellung, die am 22. August 2024 eröffnet werden sollte, hatte zum Ziel, Akte des Mitgefühls in Gesellschaft und Natur zu erkunden und die Rolle der Liebe bei der Gestaltung einer gerechten und humanen Welt hervorzuheben. Initiiert durch das Residenz- und Austauschprogramm HIER&JETZT: Connections (HUJ:C), umfasste die Ausstellung neu entwickelte Kunstwerke und Veranstaltungen zu verschiedenen Themen, die durch das kuratorische Konzept inspiriert wurden. Insgesamt arbeiteten 19 Künstler:innen aus 13 Ländern über einen Zeitraum von 10 Monaten an dieser Ausstellung.
Zu Beginn der Ausstellungsplanung Anfang des Jahres betonte die Direktorin der rk-Galerie, in Bezug auf ihre Zensurpolitik, dass die Galerie auch ein politischer Raum sei, in dem kritische Stimmen willkommen sind. Der thematische Schwerpunkt der Galerie liege auf aktuellen gesellschaftskritischen Themen. Im August, während des Aufbaus der Ausstellung, erhoben das Bezirksamt und die neue kommissarische Galerieleitung Einwände gegen die Videoarbeit und den beschreibenden Text eines Künstlers, da sie der politischen Haltung des Bezirksamtes Lichtenbergs und Deutschlands widersprechen würden. Der Text lautete:
UP UP with LIBERATION – 2024 – Bewegtes Bild (6 minütige Schleife)
Inspiriert von zwei Kindern auf einer Demonstration am Kudamm in Berlin gegen den andauernden israelischen Völkermord in Gaza und von der unfassbaren Stärke der Kinder aus Gaza, die zu Beginn des Völkermords im November 2023 eine Pressekonferenz abhielten und von der Welt einen Waffenstillstand forderten – jedoch vergeblich.
Trotz zweier Gespräche mit der Galerieleitung und dem Bezirksamt konnten wir keine Lösung finden, da jede der uns vorgeschlagenen Optionen eine Veränderung oder Entfernung des Kunstwerks erforderte. Unser Vorschlag, die Galerie könne eine Stellungnahme oder einen zusätzlichen Text in ihrem Namen veröffentlichen, wurde nicht angenommen.
In dem Bestreben, die Integrität unserer Arbeit und die Kohärenz der Ausstellung zu bewahren, teilten wir der Galerieleitung mit, dass wir bereit seien, die bereits vollständig installierte Ausstellung in ihrer jetzigen Form zu eröffnen und dass wir keiner der von ihnen vorgeschlagenen Änderungen zustimmen. Daraufhin sagte das Bezirksamt die Ausstellung drei Stunden vor der geplanten Eröffnung ab, ohne uns eine Erklärung zu geben, und berief sich später in ihrem Pressebericht auf unüberbrückbare Differenzen zwischen unserer Haltung und der politischen Haltung des Bezirksamtes.
Mit diesem Bericht über die Ereignisse während der Vorbereitung und dem Aufbau der Ausstellung hoffen wir, Künstler:innen, Berufsverbänden und dem breiteren Kultursektor die notwendigen Informationen zur Verfügung zu stellen, um diesen Vorfall zu verstehen und zu reflektieren.
AUSSTELLUNGSTEXT:
Zu lieben ist eine menschliche Wesensart, ein Instinkt, der unsere Reaktionen und Entscheidungen leitet. In einer Zeit, in der die Rechte und Freiheiten der Menschen auf der ganzen Welt verletzt werden und unsere Umwelt der vom Menschen verursachten Zerstörung ausgesetzt ist, sehen wir uns veranlasst, auf den Zustand der Welt zu reagieren. „OF LOVE“ befasst sich mit Taten des Mitgefühls in der Gesellschaft und in der Natur – Taten, die aus Liebe geboren sind und von der Sorge für die Menschheit und dem Wunsch zeugen, eine Welt zu gestalten, in der man leben möchte.
Handlungen aus Liebe treten in den unterschiedlichsten Kontexten und Zeiträumen auf; sie können als Individuen oder als Gemeinschaften vollzogen werden; sie können in unserem persönlichen Alltag oder auch in der Öffentlichkeit stattfinden; sie können in kurzen Interaktionen oder lebenslangen Bemühungen zum Ausdruck kommen. In „OF LOVE“ rufen die Künstler:innen gelebte Erfahrungen auf, die es verdienen, anerkannt, erhalten oder gefeiert zu werden. Die Werke bieten die Gelegenheit, darüber nachzudenken, was wichtig ist, was geschützt werden sollte und wo wir in Zukunft Veränderungen herbeiführen müssen.
„OF LOVE“ präsentiert neue Werke von vierzehn Künstler:innen von HIER&JETZT: Connections, einem transkulturellen Netzwerk aus Berlin Lichtenberg, das seit 2017 an Veranstaltungen und Ausstellungen zusammenarbeitet. Das Netzwerk besteht aus Alumni des HUJ:C Residenzprogramms und Mitwirkenden aus über 20 Ländern.
Kristen Cooper
WERKBESCHREIBUNGEN:
1. Denken Worte die Zukunft? (Do words think the future?) – Irina Novarese – 2024 – Ortsspezifische Installation, LED-Laufschrift-Lampen, Eisen
Die ortsspezifische Installation wurde in Zusammenarbeit mit der Klasse 10. WPU – Kunstkurs an der Mildred-Harnack-Schule in Lichtenberg realisiert. Im Dialog mit den Schüler:innen Lena N. – Lara B. – Delilah L. – Unknownxdrawing – Alexej S. – Dimitrii S. – Denis W. – Alina V. – Polina S. – Angela N. – Gabriela T. – Dank an Katrin Wilczek.
2/3 Eyes – Ronak Moshtaghi – 2024 – Papier, Tintenstrahldruck, Plexiglas / Metallstange, Faden, Plexiglas
Eyes ist ein Text und Bild, gerahmt in orangefarbenem Plexiglas. Um den Text zu lesen, können Sie das Wort „Augen“ überall dort verwenden, wo Sie den Ausschnitt der Augenformen sehen.
4. Klang des Ortes – Yaser Safi – 2024 – Stichtiefdruck und Fotoätzung, 63 x 45 cm. Sounddesign und Schnitt: Yaser Safi und Khaled Kurbeh
Sound of a Place ist ein audiovisuelles Projekt, das sich mit der Liebe durch klangliche Interaktionen eines Ortes und deren kollektiven emotionalen Auswirkungen auf die Menschen und die sensorischen Erfahrungen des Einzelnen beschäftigt. Die Arbeit untersucht die Rolle akustischer Umgebungen bei der Gestaltung der emotionalen Identität eines Ortes, wo Klänge aus dem städtischen Alltag und lokale Musik miteinander verschmelzen. Die Arbeit umfasst Porträts von Sänger:innen – deren Bilder an Wänden, in Cafés und öffentlichen Verkehrsmitteln verstreut waren – und ein Hörstück, das Lieder, gefundene Klänge und Feldaufnahmen aus meiner Heimat kombiniert, die mir mein Neffe geschickt hat.
5. Reisen über Generationen hinweg / Kapitel: Eine kurze Zusammenfassung meiner Lebensgeschichte. Mariann und Ivan – Zoltan Kunckel – 2024 – Persönliche Gegenstände der Großeltern des Künstlers
Diese Installation ist das erste von mehreren Kapiteln und zeichnet die Migrationsreise meiner Großeltern Mariann und Ivan nach, die zwischen 1944 und 1947 von Budapest nach Venezuela geflohen sind. Anhand von persönlichen Gegenständen wie Koffern und Tagebüchern wird ihre emotionale und hoffnungsvolle Reise widergespiegelt. Durch die Kombination von Mariann’s aufgeschriebenen Erinnerungen mit Ivan’s aufgenommenen Geschichten bietet die Arbeit einen persönlichen Einblick in ihre Erfahrungen, unabhängig von konkreten Daten oder Ortsnamen. Diese phantasievolle Darstellung lädt dazu ein, sich mit den universellen Themen Resilienz und Liebe zu beschäftigen, und weckt Empathie und Verständnis für die Komplexität von Migration und die mit ihr verbundenen Entbehrungen. Viele Generationen meiner Familie sind ausgewandert, wobei jede Generation, meine eingeschlossen, in einem anderen Land geboren wurde.
6. Habibi Baba – Halim Karabibene – 2024 – Soundtrack, Zeichnungen, Gips
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der kindlichen Liebe, die ein Paradigma für authentische und selbstlose Liebe ist. Als Vater erhalte ich spontan Äußerungen dieser Liebe von meiner Tochter, ebenso wie ihre Großeltern – auch wenn sie nicht mehr unter uns sind. Sie drückt diese Liebe auf verschiedene Weise aus: durch Worte der Zuneigung, Zeichnungen und Sprachnachrichten in Arabisch, meiner Muttersprache. In ihren Botschaften sagt sie: „Ena Hibbik Baba“ (Ich liebe dich, Papa), „Ich vermisse dich“, „Ich habe ein Geschenk für dich“, „Ich bin krank, komm mich besuchen“, „Ich liebe dich bis zum Himmel“ und „Du liebst mich, und ich liebe dich…“.
7. Vola, Vola – Ruba Salameh – 2024 – Fotoprint und Video
Inmitten der Herausforderungen des Lebens bleibt die Liebe eine unerschütterliche Konstante. Oft ist es einfacher, sich mit den Nöten und Sorgen des Lebens zu beschäftigen, als einen Sinn in einer scheinbar sinnlosen Welt zu finden. Eine ergreifende Geschichte entfaltet sich inmitten der Erfahrungen eines Kindes in Gaza, das selbst inmitten des Chaos Trost in den einfachsten Freuden findet. Ob durch den Bau, den Verlust oder die Rettung eines Drachens, die Unverwüstlichkeit und die Fähigkeit zur Freude im Angesicht des Unglücks scheinen durch. Meine Arbeit lädt den Betrachter ein, einen zweiten Blick auf eine Szene zu werfen, die mich in ihren Bann gezogen hat. Das zunächst abstrakt erscheinende Bild eines Kindes, das seinen Drachen von Stromleitungen rettet, stelle ich einem Video gegenüber, das den Moment festhält und den Betrachter auffordert, seine Perspektive zu überdenken. Inspiriert von John Bergers Buch „Ways of Seeing“ möchte ich Fragen über unsere Wahrnehmung von Kunst und der Welt um uns herum anregen. Der Satz „Vola, Vola“(„Flieg, Flieg“), der einem italienischen Lied entlehnt ist, hat für mich eine große Bedeutung. Ich kenne die arabische Version dieses Liedes, das in unserer Region ein beliebtes Kinderlied ist, das einen Vogel anspricht.
8. UP UP with LIBERATION – Ziyad Hawwas – 2024 – Bewegtes Bild (6-minütige Schleife)
Inspiriert von zwei Kindern auf einer Demonstration am Kudamm in Berlin gegen den andauernden israelischen Völkermord in Gaza und von der unfassbaren Stärke der Kinder aus Gaza, die zu Beginn des Völkermords im November 2023 eine Pressekonferenz abhielten und von der Welt einen Waffenstillstand forderten – vergeblich.
9. Fruits of Labor – Aleksandra Kononchenko – 2024 – Belarussische Zeitungen, Farbe, Papier
Als ich ein Kind war, hatte meine Familie einen kleinen Garten. Wir kümmerten uns liebevoll um die Bäume, bauten Stützen für ihre Äste und kalkten sie, um sie vor Insekten zu schützen. Dieser Akt, das Leben vom Samen bis zum Tisch zu pflegen, verband uns zutiefst. Jetzt sammle ich nachts Träume von dem Garten und meiner Stadt, von Orten, die ich vor Jahren verlassen habe und nur noch im Traum besuchen kann. Das Skizzieren und Kartographieren dieser Erinnerungen ist zu einem Ritual der Erinnerung an die Vergangenheit geworden. Meine Kunstwerke sind einer belarusischen Volkstechnik aus der Zeit zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg nachempfunden, bei der Zeitungen, leere Patronenhülsen zum Durchstechen von Löchern, Farbe und farbiges Papier verwendet wurden, um dekorative Gegenstände für das Haus zu schaffen.
10. Eating Landscapes – Nathalia Favaro – 2024 – Keramiken, Zeichnungen, Videos
Das Werk versteht Liebe als Fürsorge und Fürsorge als Beziehung und lädt das Publikum ein, den Tisch zu betrachten, sich zu setzen und mit den Elementen zu interagieren. Ausgehend vom Akt des Essens, konzentriert sich Eating Landscapes auf unser Verständnis von der natürlichen Welt und der Beziehung, die wir zu ihr aufbauen, während wir uns ernähren. Wie Zeichnungen in der Landschaft finden wir Spuren unserer Lebensweise auf diesem Planeten. Wir haben die Oberfläche der Erde und ihre Zusammensetzung durch eine gewinnbringende Beziehung zum Boden verändert. In diesem Sinne spielen der Lebensmittelkonsum und die Art, wie wir uns ernähren, eine grundlegende Rolle. Wie können wir dem Boden aus einer Perspektive der Selbstliebe und der Liebe zur Erde mehr Respekt entgegenbringen?
11. Ohne Titel – Tirdad Hashemi & Mahsa Nejad – 2024 – Installation, Animation
Mahsa: Meine Animation ist eine wahre Geschichte über Liebe, Verbundenheit, Migration, Beziehungen, Freundschaft und die Reise der Selbstentdeckung. Nachdem ich eine enge Freundin wegen ihrer Liebe verloren hatte, fühlte ich mich verloren. Ein Jahr später begann ich ein neues Kapitel und zog an einen neuen Ort, in der Hoffnung, ich selbst zu sein und frei zu lieben.
Tirdad: Ich möchte mit Mahsa Nejad zusammenarbeiten, weil ich glaube, dass das Teilen unseres Raums, unserer privaten Geschichten und unserer Zeit sowie das Führen von Gesprächen Freundschaften und Beziehungen auf eine andere Ebene heben kann. Ich versuche immer, mit Menschen zusammenzuarbeiten, die vielleicht nicht die Möglichkeit haben, ihre Arbeit zu präsentieren, oder die mit ihrer Identität zu kämpfen haben. Es geht darum, Energie zu teilen. Mahsa’s Video erzählt die Geschichte ihrer Migration für einen anderen Menschen, wobei ein Baum die Liebe symbolisiert – eine starke Metapher, denn Bäume geben ständig, ohne etwas dafür zu erwarten. Der Baum kann für jeden stehen.
12. HAHAHA – Eine verdrehte Kunstgeschichte – Özlem Sarıyıldız – 2024 – Postkarten, Digitaldrucke und Audio
HAHAHA untergräbt traditionelle Darstellungen, indem es klassischen Frauenfiguren der Kunstgeschichte ein Lachen gibt und damit den männlichen Blick unterbricht, der sie in stereotype Rollen der „richtigen Frau“ presst, die oft als trist und gefügig dargestellt wird. In Anlehnung an Michail Bachtins „karnevalesk“ und inspiriert durch den Mythos von Demeter und Baubo agiert HAHAHA als feministischer Spielverderber, der die Autorität untergräbt und das Lachen als Akt der Liebe und des Widerstands neu definiert. Diese neu interpretierte Kunstgeschichte, die von Freude durchdrungen ist und durch gewagten Humor eine Transformation bewirkt, bietet eine neue Perspektive auf Repräsentation, stellt patriarchalische Erzählungen in Frage und bringt die Freude und Subjektivität von Frauen zurück. Die Besucher:innen sind eingeladen, Postkarten mitzunehmen.
13. Portrait of a Man in Youth – Ramin Parvin – 2024 – Installation, Licht, Fotografie, Schimmel
In diesem Wechselspiel von Licht und Verblassen sind wir eingeladen, eine Existenz zu beobachten. Das Licht zeigt uns den Augenblick, das Hier und Jetzt, in all seinen lebhaften Details. Es dient als kraftvolle Metapher für die menschliche Erfahrung, indem es enthüllt und verschleiert, erschafft und vernichtet. In dieser Installation sehen wir, dass Licht nicht nur eine Beleuchtungsquelle ist, sondern ein tiefgründiges Symbol für das empfindliche Gleichgewicht zwischen Gegenwart und Vergänglichkeit, Klarheit und Zerfall. Beim Betrachten der verblassenden Fotografien und der schimmelnden Teekanne werden wir an die Schönheit des Vergänglichen und an die Wahrheit erinnert, die sich durch die sanfte Erosion der Zeit offenbart. Die Besucher:innen sind herzlich eingeladen, durch die Seiten des Fotoalbums zu blättern.
14. Ich / Wir – Christa Fülbier – 2024 – Metall, Holz, Papier, Keramiplast / Gips
Massenhaft produzierte Karten sind für alle möglichen Anlässe gedacht und sollen essenzielle Botschaften des Lebens übermitteln: „Ich liebe dich…“, „Ich vermisse dich…“, „Es tut mir leid…“… Liebe ist ein tiefgreifendes Gefühl, das oft auch mit menschlichen Schwächen und Unvollkommenheiten verwoben ist. Wie kann ein Akt der Liebe auch in schwierigen zwischenmenschlichen Situationen wirksam sein? Eine einfache Karte dient als symbolische Geste der Kontaktaufnahme – als Akt der wechselseitigen Anerkennung, der Vermittlung und der gegenseitigen Wertschätzung.
AUSSTELLUNGSPROGRAMM:
VERNISSAGE Donnerstag, 22.08. / 19 Uhr
Einführung von Senem Aytaç (Filmkritikerin, Editorin) und Christa Fülbier (Co- Künstlerische Leitung, HUJ:C) mit einer Musikperformance von Kiezchor Lauratibor
LANGE NACHT DER BILDER Freitag, 06.09. / 18-24 Uhr
Ausstellungsführungen auf Englisch und Deutsch
FAMILY MEAL Dienstag, 01.10. / 18:30 Uhr
Eine partizipatorische Installation und gemeinsames Essen von/mit Uli Westphal und Bora Yediel
Die gemeinsame Mahlzeit mit Familie und Freunden ist eine grundlegende menschliche Erfahrung. Für die KünstlerInnen dieser Ausstellung ist sie ein wichtiges Werkzeug, um Gemeinschaft zu schaffen, eine Gelegenheit zur Ruhe zu kommen und voneinander zu hören. Wir möchten unseren Tisch erweitern, um Besucher der Ausstellung einzuladen.
‘Family Meal’ ist eine partizipatorische Skulptur/Performance/Installation von Bora Yediel und Uli Westphal. Im Mittelpunkt steht ein speziell angefertigter riesiger runder Tisch. Die Künstlern erkunden das Konzept der Ausstellung durch die kollektive Erfahrung einer choreografierten Mahlzeit. Gäste können sich für die kostenlose Veranstaltung in der rk-Galerie anmelden.
ARTIST TALK Donnerstag, 24.10. / 18:30 Uhr
Die Künstler:innen Zoltan Kunckel, Ruba Salameh und Özlem Sarıyıldız werden über ihre Arbeiten in “OF LOVE” und ausgewählte frühere Projekte sprechen.
Zoltan Kunckel / KuZo ist ein bildender Künstler aus Venezuela. Er studierte Fotografie und Bildhauerei an der Moholy-Nagy Universität in Budapest und Kunst im Kontext an der UdK-Berlin. Die Erfahrungen, Inspirationen und Motivationen, die sich aus seinem multikulturellen Hintergrund ergeben, werden zusammen mit dem kreativen Potenzial verschiedener Medien und Materialien erforscht, was zu einer Reihe von Arbeiten führt, die über traditionelle Erzählungen hinausgehen. Sein Werk umfasst interaktive Installationen, Skulpturen, Fotografie, Videokunst und Performances, die sich mit nationaler und kultureller Identität, Migration und Vertreibung, Menschenrechten und der Entstehung von Machtstrukturen befassen. Zusätzlich zu seiner Arbeit als Bildhauer und audiovisueller Künstler ist er seit 2022 Gastkurator am VÈM-Museum in Veszprém, Ungarn. Im Rahmen der kulturellen Bildung ist er aktives Gründungsmitglied von Trickmisch e.V.
Ruba Salameh ist eine bildende Künstlerin, die sich in ihren Arbeiten mit den Begriffen Land, Geografie und Vertreibung auseinandersetzt. Sie arbeitet mit einer Vielzahl von Medien, darunter Malerei, Video, Fotografie, Collage und Installationen. Salameh hat als Dozentin für Kunstgeschichte, Malerei und praktische klassische Malerei an der Universität Haifa unterrichtet. Außerdem hat sie Kurzzeit-Workshops an der Bezalel Academy geleitet. Im Jahr 2020 zog sie nach Berlin, wo sie derzeit lebt und arbeitet.
Özlem Sarıyıldız ist eine preisgekrönte bildende Künstlerin, Dokumentarfilmemacherin und Cutterin mit über zwei Jahrzehnten praktischer Erfahrung. Ihre Arbeit hat internationale Anerkennung gefunden und wurde in zahlreichen renommierten Ausstellungen und Festivals weltweit gezeigt. Sie studierte Industriedesign (BA) sowie Medien-und Kulturwissenschaften (MS) an der Technischen Universität des Nahen Ostens in der Türkei und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität McGill in Montréal im Rahmen des Jeanne-Sauvé-Stipendiums. Derzeit ist sie künstlerische Co- Leiterin des Hier&Jetzt: Connections Künstler:innen-Residenz-Programms in Berlin. In ihrer Arbeit, die hauptsächlich audiovisuelles Material verwendet und sich mit Themen wie Gender, Vertreibung und dem Gemeingut befasst, deckt sie Mechanismen auf, die Machtdynamiken zugrunde liegen, und schließt sich den entschlossenen Stimmen an, die versuchen, den Lauf der Geschichte neu zu gestalten.
FILM SCREENING & TALK Donnerstag, 07.11. / 18:30 Uhr
Filmvorführung von “Talking About Trees” Regie: Suhaib Gasmelbari (90 Min., Arabisch, Russisch, Englisch mit englischen Untertiteln) Gespräch moderiert von Senem Aytaç
Was sind das für Zeiten,
in denen es fast ein Verbrechen ist, über Bäume zu sprechen,
weil es so viele Schrecken verschweigt?
Bertolt Brecht
In seinem ersten Dokumentarfilm von Spielfilmlänge begleitet Suhaib Gasmelbari eine Gruppe von Filmemachern auf ihrer Mission, das Kino im Sudan wiederzubeleben, wo Filmproduktion und -vorführungen jahrelang verboten waren. Ibrahim Shaddad,
Suliman Ibrahim, Eltayeb Mahdi und Manar Al-Hilo – Mitglieder der Sudan Film Group, gegründet 1989 – vereinen sich, um ein altes Open-Air-Kino zu reparieren und eine öffentliche Vorführung zu organisieren, trotz aller Widrigkeiten. Diese vier Veteranen, seit 45 Jahren befreundet, geben die Hoffnung nie auf und wagen es, in ‚solchen Zeiten‘ über Bäume zu sprechen. Durch die Art und Weise, wie er Zuneigung, Resilienz, Leidenschaft und Freundschaft darstellt, lässt “Talking About Trees” eine tiefere Bedeutung von ‚Liebe als Handlung‘ entstehen, die über triviale Definitionen von Liebe hinausgeht . Die Vorführung wird von einem von Senem Aytaç moderiertem Gespräch begleitet.
Ibrahim, Soliman, Manar und Altayeb, Filmemacher und Freunde seit mehr als 45 Jahren, Idealisten und ausgesprochen menschlich. Nach langen Jahren der Trennung und des Exils haben sie sich wieder zusammengefunden, um ihren alten Traum wieder aufleben zu lassen: das Kino im Sudan Wirklichkeit werden zu lassen.
Suhaib Gasmelbari wurde 1979 im Sudan geboren, wo er bis zum Alter von 16 Jahren lebte. Später studierte er Film an der Univérsité Paris 8 in Frankreich. Neben seiner Arbeit als Kameramann, Cutter, Drehbuchautor und Regisseur arbeitete er an der Erhaltung und Digitalisierung des sudanesischen Filmarchivs. Talking About Trees ist sein dokumentarisches Debüt in Spielfilmlänge, mit dem er auf der Berlinale 2019 den Glashütte Original Documentary Award und den Publikumspreis gewann.
Senem Aytaç ist Filmkritikerin, Redakteurin und Kuratorin. Sie ist seit 2004 Mitglied der Redaktion des renommierten unabhängigen türkischen Filmmagazins Altyazı und war über ein Jahrzehnt lang eine der Chefredakteur:innen. Im Jahr 2019 war sie Mitbegründerin der Altyazı Cinema Association, für die sie drei Jahre lang als Projektmanagerin tätig war. Sie ist Mitglied des Beirats von Altyazı Fasikül, einer Unterabteilung des Verbands, die sich vor allem mit Fragen der Zensur und der Freiheit des künstlerischen Ausdrucks in der Türkei beschäftigt. Senem lebt derzeit in Berlin und arbeitet als Freiberuflerin.
FINISSAGE Mittwoch, 13.11. / 18 Uhr
mit der Performance “landscape or land escape” von Zahra Moein
In ihrer sich ständig weiterentwickelnden Performance „landscape or land escape” taucht Zahra Moein dieses Mal in das Zusammenspiel von Erinnerung und Liebe in einer Tagebuch-artigen Form ein und reflektiert deren flüchtige und unvorhersehbare Natur. Inspiriert von den Werken von Chantal Akerman teilt die Künstlerin Einblicke in ihr Leben seit ihrer Ausreise aus dem Iran und verwebt persönliche Erzählungen, die Migration und den tiefgreifenden Einfluss der Erinnerung auf Identität und das Geschichtenerzählen erkunden. Die Arbeit bewegt sich von der Intimität des täglichen Lebens zu Szenen, in denen das Persönliche auf ein breiteres politisches Bewusstsein trifft.
English Version
The exhibition OF LOVE was scheduled to run from August 22 to November 13, 2024, at rk-Galerie, Kommunale Galerie Lichtenberg. We, the artists and curator, believe it is essential to be transparent about the cancellation and silencing of our exhibition by rk- Galerie and the District Office of Lichtenberg.
REPORT ON THE CANCELLATION OF THE EXHIBITION “OF LOVE”
The exhibition, which was scheduled to open on August 22, 2024, was intended to explore acts of compassion in society and nature and to highlight the role of love in shaping a just and humane world. Initiated by the residency and exchange program HIER&JETZT: Connections (HUJ:C), the exhibition included newly developed artworks and events on various themes, inspired by the curatorial concept. In total, 19 artists from 13 countries worked on this exhibition over a period of 10 months.
At the onset of exhibition planning earlier this year, rk-Galerie’s director emphasized, specifically regarding the gallery’s censorship policy, that the gallery is also a political space where critical voices are welcome. The director also stated that the gallery’s thematic focus is on current socio-critical issues. In August, while the exhibition was being installed, the district office and the new provisional gallery management raised objections to one artist’s video work and descriptive text, as they were seen to contradict the political stance of the District Office of Lichtenberg and Germany. The text reads:
UP UP with LIBERATION – moving image – 6 minute loop
Inspired by two children at a demonstration on Kudamm in Berlin against the ongoing Israeli genocide in Gaza, and by the unfathomable strength of Gazan children who held a press conference at the onset of the genocide in November 2023, demanding a ceasefire from the world – but in vain.
Despite two discussions with the gallery management and the district office, we were unable to reach a resolution, as every option that was presented to us required altering or removing the artwork. Our suggestion that the gallery issue a disclaimer or additional text on its behalf was not accepted.
Committed to preserving the integrity of our work and the coherence of the exhibition, we informed the gallery management and district office that we were prepared to open the already fully installed exhibition in its original form and did not agree to any of the changes they had proposed. In response, the district office canceled the exhibition three hours before its scheduled opening without providing us an explanation, later citing irreconcilable differences between our stance and the political stance of the district office in their press release.
By sharing this report on the events that took place during the development and realization of the exhibition, we hope to provide artists, unions, and the broader cultural sector with the information necessary to understand and reflect on this incident.
EXHIBITION TEXT:
To love is human nature, an instinct that guides our reactions and decisions. As the rights and freedoms of people continue to be violated around the world and our environments suffer from human-caused devastation, we are moved to respond to the state of the world. “OF LOVE” centers on acts of compassion in society and nature—actions born of love that demonstrate care for humankind and the desire to shape a world one wants to live in.
Acts of love appear within a wide scope of contexts over varying amounts of time; they can be performed as individuals and as communities; they can take place in our everyday lives or on occasion in the public eye; they can transpire as brief interactions or life-long commitments. In “OF LOVE,” artists identify lived experiences that deserve acknowledgement, preservation, or celebration. The works offer an opportunity to reflect on what is important, what should be protected, and where we must incite change moving forward.
“OF LOVE” presents new work by fourteen artists of HIER&JETZT: Connections, a transcultural network based in Berlin Lichtenberg that has been collaborating on events and exhibitions since 2017. The network consists of alumni from the HUJ:C residency program and contributors from over 20 countries.
Kristen Cooper
WORKS DESCRIPTIONS:
1. Denken Worte die Zukunft? (Do words think the future?) – Irina Novarese – 2024 – 18 LED lettering lamps, iron support structures
The site-specific installation was realized in collaboration with the 10th grade WPU art course at the Mildred-Harnack-Schule in Lichtenberg. In dialog with the students Lena N. – Lara B. – Delilah L. – Unknownxdrawing – Alexej S. – Dimitrii S. – Denis W. – Alina V. – Polina S. – Angela N. – Gabriela T. – Thanks to Katrin Wilczek
2/3 Eyes – Ronak Moshtaghi – 2024 – paper, Inject print, plexiglas / metal rod, thread, plexiglas
Eyes is a printed text and image framed in orange Plexiglas. To read the text, you can use the word “eyes” wherever you see the cut-out of the eye shapes.
4. Sound of Place – Yaser Safi – 2024 – intaglio and photoetching, sound design and editing: Yaser Safi and Khaled Kurbeh
Sound of a Place is an audio-visual project that deals with love through sonic interactions of a place and their collective emotional impact on people and sensory experiences of the individual.
The work explores the role of acoustic environments in shaping the emotional identity of a place, where sounds from the urban everyday and local music merge.
The work includes portraits of singers — whose pictures were scattered on walls, cafes and public transportation — and an audio piece that combines songs, found sounds and field recordings from my home-country, sent to me by my nephew.
5. Journeys across Generations / Chapter: A Brief Outline of My Life’s Story. Mariann and Ivan – Zoltan Kunckel – 2024 – belongings of the artist’s grandparents
This installation marks the first chapter of several and captures the migration journey of my grandparents, Mariann and Ivan, who fled from Budapest to Venezuela between 1944-1947. By showcasing personal items like suitcases and diaries, it reflects their emotional and hopeful journey. Blending Mariann’s written memories with Ivan’s recorded stories, the artwork offers an intimate glimpse into their experience, free from specific dates or place names. This imaginative portrayal invites viewers to connect with the universal themes of resilience and love, encouraging empathy and understanding of the complexities and sacrifices inherent in migration. Many generations of my family have migrated, with each generation, including myself, being born in a different country.
6. Habibi Baba – Halim Karabibene – 2024 – soundtrack, drawings, plaster
This work explores filial love, which is a paradigm of authentic and selfless love. As a father, I spontaneously receive expressions of this love from my daughter, as do her grandparents—even though they are no longer with us. She expresses this love in various ways: words of affection, drawings, and voice messages in Arabic, my mother tongue. In her messages, she says: ‘Ena Hibbik Baba’ (I love you, Dad), ‘I miss you,’ ‘I have a gift for you,’ ‘I am sick, come see me,’ ‘I love you to the sky,’ and ‘You love me, and I love you…’
7. Vola, Vola – Ruba Salameh – 2024 – photo-print, video
Amidst life’s challenges, love remains a steadfast constant. It is often easier to dwell on the hardships and sorrows of existence rather than find purpose in a seemingly futile world. A poignant narrative unfolds in the midst of a child’s experience in Gaza, where even amid turmoil, they find solace in the simplest of joys. Whether through the creation, loss, or recovery of a kite, the resilience and capacity for joy in the face of adversity shine through. My work invites viewers to take a second look at a scene that captivated me. Initially appearing as an abstract image, I juxtapose this image of a child retrieving their kite from powerlines, with a video capturing the moment, prompting audiences to reconsider their perspective. Drawing inspiration from John Berger’s book ‘Ways of Seeing,’ I seek to stimulate questions about our perception of art and the world around us. The phrase ‘Vola, Vola’ (‘Fly, fly’), borrowed from an Italian song, holds significance for me. I am familiar with the Arabic version of this song, a childhood favorite in our region, which speaks to a bird.
8. UP UP with LIBERATION – Ziyad Hawwas – 2024 – moving image (6 minutes, loop)
Inspired by two children at a demonstration on Kudamm in Berlin against the ongoing Israeli genocide in Gaza, and by the unfathomable strength of Gazan children who held a press conference at the onset of the genocide in November 2023, demanding a ceasefire from the world—but in vain.
9. Fruits of Labor – Aleksandra Kononchenko – 2024 – Belarusian newspapers, paint, paper
When I was a child, my family had a little garden. We lovingly tended to the trees, crafting supports for their branches and whitewashing them to protect them from insects. This act of nurturing life from seed to table bonded us deeply. Now, I gather night dreams of the garden and my city, places I left years ago and can only visit in dreams. Sketching and mapping these memories has become a ritual of remembering the past.
My artwork emulates a Belarusian folk technique from between the First and Second World Wars, which used newspapers, empty bullet shells for puncturing holes, paint, and colored paper to create decorative items for the home.
10. Eating Landscapes – Nathalia Favaro – 2024 – ceramics, drawings, videos
Understanding love as care and caring as a relationship, the work invites the audience to look at the table, sit, and interact with the elements. Based on the act of eating, Eating Landscapes focuses on understanding the natural world and the relationship we create with it while feeding ourselves. Like drawings in the landscape, we find traces of our way of living on this planet. We have been changing the earth’s surface and its composition due to a profitable interaction with the soil. In this sense, food consumption and the way we feed ourselves play a fundamental role. How can we be more respectful to the soil from a perspective of self-love and love for the earth?
11. Untitled – Tirdad Hashemi & Mahsa Nejad – 2024 – installation, animation
Mahsa: My animation is a true story about love, connection, migration, relationships, friendship, and the journey of self-discovery. After losing a close friend to her love, I felt lost. A year later, I began a new chapter, moving to a new place with the hope of being myself and loving freely.
Tirdad: I want to collaborate with Mahsa Nejad because I believe that sharing our space, private stories, and time, and engaging in conversations can elevate friendships and relationships to another level. I always seek collaborations with individuals who may not have opportunities to showcase their work or who are struggling with their identities. It’s about sharing energy. Mahsa’s video tells the story of her immigration for someone else, with a tree symbolizing love—a powerful metaphor, as trees constantly give without expecting anything in return. The tree can represent anyone.
12. HAHAHA – A Twisted Art History – Özlem Sarıyıldız – 2024 – digital prints, postcards, sound
HAHAHA subverts traditional representations by placing laughter in canonical female figures in art history, disrupting the male gaze that compresses them into stereotypical ‘proper woman’ roles, often depicted as somber and compliant.
Drawing on Mikhail Bakhtin’s “carnivalesque” and inspired by the myth of Demeter and Baubo, HAHAHA acts as a feminist killjoy, undermining authority and redefining laughter as an act of love and resistance. This reimagined art history, infused with joy and catalyzing transformation through risqué humor, offers a new perspective on representation, challenging patriarchal narratives and reclaiming the joy and subjectivity of women.
Visitors are welcome to take a postcard with them
13. Portrait of a Man in Youth – Ramin Parvin – 2024 – installation, light, photography, mold
In this interplay of light and fading, we are invited to observe an existence. Light shows us the moment, the here and now, in all its vivid detail. It serves as a powerful metaphor for the human experience, revealing and obscuring, creating and destroying. Through this installation, we see that light is not just a source of illumination but a profound symbol of the delicate balance between presence and impermanence, clarity and decay. As we look upon the fading photographs and the molding teapot, we are reminded of the beauty found in the ephemeral and the truth revealed through the gentle erosion of time.
Exhibition visitors are welcomed to flip through the pages of the photo album.
14. I / Us – Christa Fülbier – 2024 – metal, wood, paper, ceramiplast/plaster
Mass produced cards are designed for all types of occasions and are intended to act as carriers for life’s essential messages—”I love you…”, “I miss you…”, I’m sorry…” …
Love, while a profound emotion, is naturally often entangled with human flaws and imperfections. How can an act of love be effective or meaningful even in challenging circumstances? A simple card serves as a symbolic gesture of making contact –the acts of acknowledgement, resolution and reciprocity.
EXHIBITION PROGRAM:
OPENING:
Introduction by Senem Aytac (film critic, editor) and Christa Fülbier (Co-Artistic Direction, HUJ:C) with a Performance by Kiezchor Lauratibor
LANGE NACHT DER BILDER Friday, Sept. 06th / 6 pm-12 am
Exhibition Tours in English and German
FAMILY MEAL Tuesday, Oct. 1st / 6:30 pm
A participatory installation and shared meal hosted by/with Uli Westphal & Bora Yediel
Sharing a meal is a quintessential human experience, a common practice between family and friends. Amongst the artists of this exhibition, it has been an important tool for creating togetherness, a chance to wind down, to hear from each other. We would like to expand our table to invite visitors of the exhibition.
Family Meal is a participatory sculpture/performance/installation by Bora Yediel and Uli Westphal. It centers around a custom-built circular table that can seat 30 guests. The artists will explore the concept of the exhibition through the collective experience of a choreographed meal.
Guests can sign up for the free event at rk-Galerie. Family Meal will take place in the exhibition space on October 1st between 6:30 PM and 9 PM.
ARTIST TALK Thursday, Oct. 24th / 6:30 pm
Artists Zoltan Kunckel, Ruba Salameh, and Özlem Sarıyıldız will discuss their works in “OF LOVE” and select past projects.
Zoltan Kunckel / KuZo is a visual artist from Venezuela. He studied photography and sculpture at Moholy-Nagy University in Budapest, and art in context at the UdK-Berlin. The experiences, inspirations, and motivations stemming from his multicultural background are explored simultaneously with the creative potential of diverse media and materials, leading to a body of work that transcends traditional narratives. His work ranges from interactive installations, sculptures, photography, video art, and performance pieces that reflect on national and cultural identity, migration and displacement, human rights, and the emergence of structures of power. In addition to his work as a sculptor and audiovisual artist, he has been a guest curator at the VÈM-Museum in Veszprém, Hungary since 2022. Within the framework of cultural education, he is an active and founding member of Trickmisch e.V.
Ruba Salameh is a visual artist whose work explores notions of land, geography, and displacement. She works in a variety of media, including painting, video, photography, collage and installations. Salameh has taught as a lecturer in the History of Art, painting, and practical classical painting. She has also conducted short-term workshops at the Bezalel Academy in Haifa. She moved to Berlin in 2020 where she currently resides and works.
Özlem Sarıyıldız is an award-winning visual artist, documentary filmmaker, and editor with over two decades of hands-on experience. Her work has garnered international recognition, being showcased in numerous prestigious exhibitions and festivals worldwide. She studied Industrial Design (BA), and Media and Cultural Studies (MS) at Middle East Technical University in Turkey and worked as a research assistant at University McGill in Montréal under the Jeanne Sauvé scholarship. Currently, she is the artistic co-director of Hier&Jetzt: Connections-Berlin Artist Residency Program. Primarily utilizing audio-visual materials and focusing on themes of gender, displacement, and the commons, her work uncovers the mechanisms underlying power dynamics and aligns with the determined voices seeking to reshape the course of history
FILM SCREENING & TALK Thursday, Nov. 7th / 6.30 pm
Screening of “Talking About Trees” directed by Suhaib Gasmelbari (90 min., Arabic, Russian, English with English Subtitles)
Talk moderated by Senem Aytaç
What kind of times are these, when
To talk about trees is almost a crime
Because it implies silence about so many horrors?
Bertolt Brecht
In his first feature length documentary, Suhaib Gasmelbari joins a group of filmmakers on a mission to revive cinema in Sudan, where film production and screenings were banned for years. Ibrahim Shaddad, Suliman Ibrahim, Eltayeb Mahdi and Manar Al-Hilo —members of Sudan Film Group, founded in 1989— reunite to repair an old open-air movie theater and organize a public screening, against all odds. These four veterans, friends for 45 years, never give up on hope and dare to ‘talk about trees’ in ‘times like these’. Transcending the trivial definitions of love, Talking About Trees restores a profound meaning of ‘love as action’ through its portrayal of affection, resilience, passion, and comradeship. The screening will be followed by a talk moderated by Senem Aytaç.
Ibrahim, Soliman, Manar and Altayeb, filmmakers and friends for more than 45 years, idealists and intensely humane. They were reunited again, after long years of distance and exile, to bring life back to their old dream: make cinema a reality in Sudan.
Suhaib Gasmelbari was born in Sudan in 1979, where he lived until he was 16. He later studied film at the Univérsité Paris 8 in France. In addition to his work as a cinematographer, editor, scriptwriter and director, he worked to preserve and digitise the Sudanese film archive. Talking About Trees is his documentary feature debut, with which he won the Glashütte Original Documentary Award and the Audience Award at the Berlinale 2019.
Senem Aytaç is a film critic, editor, and curator. She has been a member of the editorial board of the acclaimed independent Turkish film magazine Altyazı since 2004 and served as one of the chief editors for over a decade. In 2019, she co-founded the Altyazı Cinema Association, where she also worked as the project manager for three years. She serves on the advisory board of Altyazı Fasikül, a subdivision of the association that primarily focuses on issues related to censorship and the freedom of artistic expression in Turkey. Senem is currently based in Berlin, working as a freelance professional.
FINISSAGE Wednesday, Nov. 13th / 6 pm
with the performance “landscape or land escape” by Zahra Moein
On this occasion of Zahra Moein’s ever-evolving performance “landscape or land escape,” she delves into the intertwining of memory and love in a diaristic form, echoing its elusive and unpredictable nature. Inspired by the work of Chantal Akerman, the artist shares glimpses of her life since leaving Iran, weaving personal narratives that explore migration and memory’s profound influence on identity and storytelling. The work transitions from the intimacy of daily life to scenes where the personal meets a broader political consciousness.
rk-Galerie für zeitgenössische Kunst im Ratskeller
Möllendorffstr. 6, 10367 Berlin
rk-Galerie Open hours
Monday to Friday
10:00 am – 6:00pm
Closed on public holidays.